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Gäj

Wenn du in der Weite des Feldes verloren gehst, ist dein Blick einzig für die Aussichtslosigkeit bestimmt.

Der Himmel endlos über Allem und deine blossen Füsse fest auf karger Steppe. Die Halme gleichen dem zerzausten Haar, welches auch du trägst. Und die Hände? Die Hände leer und voller Leere. So gehst, so wanderst du. Tag ein. Tag aus. Schläfst unruhig in den klammen Stunden der Lichtwechsel. Immer auf der Suche nach dem Ende dieser Einöde.

Doch der Horizont, erzählt auch heute dir nichts Neues.

Die Klarheit der Luft und deines Atems, sie reichen nicht, um den Bann zu brechen. Selbst die Sterne schweigen wie betrogen und ausgehorcht. Es gibt kein Warten und kein Ende.

Hoffnung. Hoffnung. Sie bleibt ein vakantes Gut. Doch was, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Die Reise ihr Ziel schon verloren hat? Soll es so enden, ohne Ende?

Ich wäre nicht du, wenn es keine Hoffnung gäbe…

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Verloren und Zerronnen

korken auf der brust
du drückst und schiebst
mich hinunter und hinein
fast unbeweglich
wie alte gassen ohne licht
nur nebel-schwarzes stöhnen
dunkle augen keine sicht

wie lang hab ich gelegen
in diesem schwarzen grab
wie lang hab ich gerufen
tag für tag nach dir
nach mir mein herz
hab ich geschrien um mich
mein sterben lang
wie´s kein tier vermag

doch tiere warn´s die
quälten mich und traten
ins gesicht und niemals
gab es gnade hier für
niemand niemals nicht
nicht hier

hier werd ich sterben
morgen früh
am horizont das blut
mein herz verwischt
für immer dein meine liebste
doch nein es führt kein
weg zurück zu dir
es führt kein weg zurück
nur unterm silbermond
mein lächeln immer
bei dir wohnt-

und dann
tragt mich zu grabe.

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Unter Bäumen

mein leben frei gegeben
im kampf verloren und gestorben
nornen weben schweigend
ihre fäden farblos
oft auch rot von blut
die wunden finger ringen
nicht sie gleiten knöchern
im fahlen licht
der müden sterne sicht
nachtblau durchzog’ne
träume
von sorgen voll
im niemandsland der
kriege welten brand
stetig reisst der faden
nicht er bricht sein band und
leben birst zu hauf in
knochen schädel fleisch
willkommen freund
in meinem reich

es ist nacht und tag zugleich
& immerzu bedrohlich still
und hoffst du hoffnungsvoll in träumen
von zukunft unter bäumen
so schaust du schaudernd in mein
angesicht ein hohles bleiches holz
tief hängt der wolkenhimmel
am horizont der atemlosen not

willkommen freund
hier spricht der tod.