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Gäj

Wenn du in der Weite des Feldes verloren gehst, ist dein Blick einzig für die Aussichtslosigkeit bestimmt.

Der Himmel endlos über Allem und deine blossen Füsse fest auf karger Steppe. Die Halme gleichen dem zerzausten Haar, welches auch du trägst. Und die Hände? Die Hände leer und voller Leere. So gehst, so wanderst du. Tag ein. Tag aus. Schläfst unruhig in den klammen Stunden der Lichtwechsel. Immer auf der Suche nach dem Ende dieser Einöde.

Doch der Horizont, erzählt auch heute dir nichts Neues.

Die Klarheit der Luft und deines Atems, sie reichen nicht, um den Bann zu brechen. Selbst die Sterne schweigen wie betrogen und ausgehorcht. Es gibt kein Warten und kein Ende.

Hoffnung. Hoffnung. Sie bleibt ein vakantes Gut. Doch was, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Die Reise ihr Ziel schon verloren hat? Soll es so enden, ohne Ende?

Ich wäre nicht du, wenn es keine Hoffnung gäbe…

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Ghos

Wenn es genug ist, kannst du gen Himmel schauen. Um Trost zu finden.

So lange es noch nicht genug ist, schauen wir alle zu Boden.
Mein Blick ist schon aufrecht, doch zittert noch immer. Und immer wieder.

Vom Blitz gespaltene Äste suchen den Halt nicht mehr, sie sind dort angekommen, wo alles Leben endet: Im Wald.

Und auf den Strassen, die wir gebaut haben, um uns selbst nicht mehr verloren zu gehen…

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Unter Bäumen

mein leben frei gegeben
im kampf verloren und gestorben
nornen weben schweigend
ihre fäden farblos
oft auch rot von blut
die wunden finger ringen
nicht sie gleiten knöchern
im fahlen licht
der müden sterne sicht
nachtblau durchzog’ne
träume
von sorgen voll
im niemandsland der
kriege welten brand
stetig reisst der faden
nicht er bricht sein band und
leben birst zu hauf in
knochen schädel fleisch
willkommen freund
in meinem reich

es ist nacht und tag zugleich
& immerzu bedrohlich still
und hoffst du hoffnungsvoll in träumen
von zukunft unter bäumen
so schaust du schaudernd in mein
angesicht ein hohles bleiches holz
tief hängt der wolkenhimmel
am horizont der atemlosen not

willkommen freund
hier spricht der tod.

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Ich Mich?

auf eine zigarette
kam die erinnerung vorbei
ganz unverhofft und
lautlos
sanft im atemzug
glitt sie aus den
dunklen jahren 
hervor
und war eine helle 
freude 
voller worte 
und 
gedanken 
ein weiches lächeln
am wolkigen 
himmel
der erinnerung

was ist wahrheit 
und was war wahr hier
in diesem leben
in dieser welt

in der sich alles immer 
schneller dreht
um mich um dich um 
niemand sonst
und um alles und alle doch 
und doch um alles nicht
ausser ausserhalb
von mich und ich 
oder
war es ich mich?

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Stern

hallo stern du kleines licht
im dunkelblauen himmel
wo kommst du her
wo willst du hin
bist du noch
oder warst du schon
vor lange langer zeit einmal
ich sehe dich
du schenkst mir trost
du scheinst so
zuversichtlich jede nacht
man wünscht sich doch
dass einer über einen wacht
so ein kleines licht wie du
am firmament der alles kennt
und weiss und viel gesehen hat
bleibst du hier vielleicht
bei mir als freund
und eines tages dann
es ist soweit dann scheinen wir
am firmament zu zweit.