Oder?
Oder?
Ich liebe die Nacht. Wenn die Welt und das Leben zugedeckt werden, um sich auszuruhen. Von den Qualen des Tages.
Alle reden immer vom Licht, wonach wir streben sollen. Doch es wird vergessen, dass es den Schatten braucht, um innezuhalten.
Es war schon spät, die Worte nur leise gesprochen. Doch ich verstand plötzlich, warum es Nachtblau heisst.
Warum die Augen so leuchten, wenn sie wirklich sehen dürfen.
Warum Blindheit spärlich Heilung findet.
Ich laufe mit meiner sturmbewehrten Halskrause über die Wiese, auf der Suche nach dem Zebrastreifen, um über die Welt zu gehen.
Aber, ich kann ihn nicht finden.
So steh‘ ich und warte. Warte.
Immer noch voller Brüllen und im Ausguck der verschmierten Luft. Tränen laufen mir über die Stirn. Sie sind leer. Wüstentränen.
Das Rascheln im Gras ist still und ein rauhes Licht senkt sich über die Halme.
Im Freien fallen, hast du immer gesagt. Du musst im Freien fallen, wenn du auf die andere Seite willst.
Es ist Nacht und ich falle. Aber, ich habe vergessen wohin. Ich habe vergessen anzurufen.
Ich habe vergessen.
Nur der Nussbaum steht noch.
Ich lege meine Rüstung ab. Ich hebe meine Tränen auf, die zu Sandkörnern geworden sind. Sie sind meine Uhr. Eine Sanduhr der Vergangenheit. Ein Strand von ganz weit her.
Doch genug, genug jetzt.
Ich sehe ihn, den Zebrastreifen. Er ist wahr und wahrlich schimmernd. Ein Smaragd unter den Toren und Brücken dieser Welt. Wie ein schwarz-silberner Schatten auf einer dunklen Wiese. Das rauhe Licht der Nacht. Barfuss überquere ich die geschwungenen Linien. Die Sanduhr in der Hand. Es ist heisskalt unter den Sohlen. Die Winde ziehen südwärts. Und ich habe ein Lächeln im Gesicht…
Ja, jetzt weiss ich es, ich weiss es wieder.
die andere
die andere ist immer
da
ich weiss nicht wer sie
ist
und ob er sie vermisst
die andere
die andere ist immer da
sie kreist mich ein
und um
in gedanken
bringt mich um
und den verstand
mich selbst
wie ein schatten
folgst du
mir
von tür zu tür
und alles nur
weil ich dich sehe
wie du nicht gesehen wirst.