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Gäj

Wenn du in der Weite des Feldes verloren gehst, ist dein Blick einzig für die Aussichtslosigkeit bestimmt.

Der Himmel endlos über Allem und deine blossen Füsse fest auf karger Steppe. Die Halme gleichen dem zerzausten Haar, welches auch du trägst. Und die Hände? Die Hände leer und voller Leere. So gehst, so wanderst du. Tag ein. Tag aus. Schläfst unruhig in den klammen Stunden der Lichtwechsel. Immer auf der Suche nach dem Ende dieser Einöde.

Doch der Horizont, erzählt auch heute dir nichts Neues.

Die Klarheit der Luft und deines Atems, sie reichen nicht, um den Bann zu brechen. Selbst die Sterne schweigen wie betrogen und ausgehorcht. Es gibt kein Warten und kein Ende.

Hoffnung. Hoffnung. Sie bleibt ein vakantes Gut. Doch was, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Die Reise ihr Ziel schon verloren hat? Soll es so enden, ohne Ende?

Ich wäre nicht du, wenn es keine Hoffnung gäbe…

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Bremerhaven Osterloh

klotz am balkenbein
zementgarten & bauernhof
ne wat soll ich saajen
kotzt der falkenstein
bremerhaven osterloh

puh er teegebäck
matrose aufm achterdeck
kleine fee gähnt stumm
flug sturz und kawumm

ein wohlfühlkompass
auf reisen
bergführer in jerusalem
allah akbahr

tomatensossen unsinn
meister eckhard im quartal
steuernummer blaupapier
ausser ackermann ist niemand hier

eisdielen überschuss rechnung
klatschmohn einseifender westerwelle
untergang mit lillifee
terroristen rosa auf der wiesn

deutschtum im ohrwurm
ehren haben die ehre
hinterseer vorstandscheff
ohrenbetäubender schmalzbock

bo ey zum dritten
vierten und fünften
ulf ösch und dosenbier
nasenpopel nimmer mehr

ente.

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Mein Freund

I

hallo mond
mein stiller freund
wie geht es dir?

stehst treu
an meiner seite
begleitest mich
ein weitres mal
auf meiner langen reise
atemlos scheinst du
und still
im dunkel frei
und ganz im licht-

mein lieber freund
wie schön du bist…

 

 

II

hallo mond
mein stiller freund
wie geht es dir?

wie schön es ist
dich hier zu sehn
wieder neu
und doch auch gleich

wie reich scheinst du
zu sein mit deinem
silber schönen kranz
der um dich strahlt
und leuchtet matt
weissgold
ein angestrahltes
nur geborgtes licht-

doch dich
dich stört es nicht…

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Wenn einer eine Reise tut…

…nimmt er (vielleicht) ein Notizbuch mit.

Ob das von Vorteil ist, sei dahin gestellt…
Aber, was ist schon von Vorteil heute? Man ist ja froh, wenn man noch weiss wie man heisst. Was nicht heisst, dass man weiss, wer man ist.

Ja, und da ist natürlich die Sache mit dem Dichten. Und der Kunst. Im Allgemeinen und im Speziellen. Worthülsen am Tellerrand.

Von Rechts nach Links.
Irgendwann.