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Cielle

Es gibt keine Hoffnung mehr. Doch was bleibt mir, ohne die Hoffnung?
Ein Leben lang sterben und kein Tod…

Es flammte der alte Zorn nur müde auf. Ein flackern hier und dort. Doch seine Tiefe, seine Kraft war ungebrochen. Zu lang war der Weg schon gewesen, zu lang, das warten auf Erlösung.
Hier unten war das Licht so fern wie die Liebe weit. Müdigkeit legte sich auf alles nieder. Ein schwerer, dunkler Schleier, der einst glänzte für die Braut… Das alles ist schon lange weg. Eine Dekade, ein Äon? Das weiss keiner hier.

Ich schon.

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Gäj

Wenn du in der Weite des Feldes verloren gehst, ist dein Blick einzig für die Aussichtslosigkeit bestimmt.

Der Himmel endlos über Allem und deine blossen Füsse fest auf karger Steppe. Die Halme gleichen dem zerzausten Haar, welches auch du trägst. Und die Hände? Die Hände leer und voller Leere. So gehst, so wanderst du. Tag ein. Tag aus. Schläfst unruhig in den klammen Stunden der Lichtwechsel. Immer auf der Suche nach dem Ende dieser Einöde.

Doch der Horizont, erzählt auch heute dir nichts Neues.

Die Klarheit der Luft und deines Atems, sie reichen nicht, um den Bann zu brechen. Selbst die Sterne schweigen wie betrogen und ausgehorcht. Es gibt kein Warten und kein Ende.

Hoffnung. Hoffnung. Sie bleibt ein vakantes Gut. Doch was, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Die Reise ihr Ziel schon verloren hat? Soll es so enden, ohne Ende?

Ich wäre nicht du, wenn es keine Hoffnung gäbe…

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Unter Bäumen

mein leben frei gegeben
im kampf verloren und gestorben
nornen weben schweigend
ihre fäden farblos
oft auch rot von blut
die wunden finger ringen
nicht sie gleiten knöchern
im fahlen licht
der müden sterne sicht
nachtblau durchzog’ne
träume
von sorgen voll
im niemandsland der
kriege welten brand
stetig reisst der faden
nicht er bricht sein band und
leben birst zu hauf in
knochen schädel fleisch
willkommen freund
in meinem reich

es ist nacht und tag zugleich
& immerzu bedrohlich still
und hoffst du hoffnungsvoll in träumen
von zukunft unter bäumen
so schaust du schaudernd in mein
angesicht ein hohles bleiches holz
tief hängt der wolkenhimmel
am horizont der atemlosen not

willkommen freund
hier spricht der tod.