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Gäj

Wenn du in der Weite des Feldes verloren gehst, ist dein Blick einzig für die Aussichtslosigkeit bestimmt.

Der Himmel endlos über Allem und deine blossen Füsse fest auf karger Steppe. Die Halme gleichen dem zerzausten Haar, welches auch du trägst. Und die Hände? Die Hände leer und voller Leere. So gehst, so wanderst du. Tag ein. Tag aus. Schläfst unruhig in den klammen Stunden der Lichtwechsel. Immer auf der Suche nach dem Ende dieser Einöde.

Doch der Horizont, erzählt auch heute dir nichts Neues.

Die Klarheit der Luft und deines Atems, sie reichen nicht, um den Bann zu brechen. Selbst die Sterne schweigen wie betrogen und ausgehorcht. Es gibt kein Warten und kein Ende.

Hoffnung. Hoffnung. Sie bleibt ein vakantes Gut. Doch was, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Die Reise ihr Ziel schon verloren hat? Soll es so enden, ohne Ende?

Ich wäre nicht du, wenn es keine Hoffnung gäbe…

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Sakarum

Ich laufe mit meiner sturmbewehrten Halskrause über die Wiese, auf der Suche nach dem Zebrastreifen, um über die Welt zu gehen.
Aber, ich kann ihn nicht finden.
So steh‘ ich und warte. Warte.

Immer noch voller Brüllen und im Ausguck der verschmierten Luft. Tränen laufen mir über die Stirn. Sie sind leer. Wüstentränen.
Das Rascheln im Gras ist still und ein rauhes Licht senkt sich über die Halme.

Im Freien fallen, hast du immer gesagt. Du musst im Freien fallen, wenn du auf die andere Seite willst.

Es ist Nacht und ich falle. Aber, ich habe vergessen wohin. Ich habe vergessen anzurufen.
Ich habe vergessen.
Nur der Nussbaum steht noch.
Ich lege meine Rüstung ab. Ich hebe meine Tränen auf, die zu Sandkörnern geworden sind. Sie sind meine Uhr. Eine Sanduhr der Vergangenheit. Ein Strand von ganz weit her.
Doch genug, genug jetzt.

Ich sehe ihn, den Zebrastreifen. Er ist wahr und wahrlich schimmernd. Ein Smaragd unter den Toren und Brücken dieser Welt. Wie ein schwarz-silberner Schatten auf einer dunklen Wiese. Das rauhe Licht der Nacht. Barfuss überquere ich die geschwungenen Linien. Die Sanduhr in der Hand. Es ist heisskalt unter den Sohlen. Die Winde ziehen südwärts. Und ich habe ein Lächeln im Gesicht…

Ja, jetzt weiss ich es, ich weiss es wieder.

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Luft

atemlos nach luft ringend
im schlaf
und niemals ruhende
gedanken
müde lider
singend sterbend atmend.

nicht aufwachen nein nicht jetzt
morgen. morgen… morgen!
ist mein tag mein leben
und mein licht
wie lange habe ich gesungen
dieses lied mit
engelszungen herzblut
voll inbrunst
schrill und leise
dunkelblau fast schwarz.

ein stilles licht
sich drehend windend
sanft würdevoll verbindend
nach hause nach hause nur wo bin ich denn
das leben selbst
geblieben..?